Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

An der DGB-Veranstaltung zum Internationalen Frauentag teilgenommen

Eine engagierte Abordnung der Frauenliste nahm am Samstag an der bayernweiten DGB-Veranstaltung zum Internationalen Frauentag in München teil.

Zur Vorgeschichte: Am 19. März 1911 wurde auf Anregung der Sozialistin Clara Zetkin in vier europäischen Ländern der l. Internationale Frauentag durchgeführt. Clara Zetkin wehrte sich schon vor 100 Jahren gegen die Unterdrückung der Frau, indem sie sich mit Gleichgesinnten verbündete. Seitdem, sind in Fragen der Gleichstellung von Frauen einige Ziele erreicht worden: Aktives und passives Wahlrecht, Bildungs- und Berufsfreiheit, Vertragsfreiheit, Gleichberechtigung im Grundgesetz, um nur die wichtigsten Punkte zu nennen. Obwohl verschiedenste Frauenbewegungen und Einzelpersonen die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau vorantreiben, gibt es noch viel zu tun. Bei der Kundgebung verwiesen die Rednerinnen auf viele Missstände. Die Abordnung der Frauenliste teilt die Meinung der folgenden Punkte, an denen noch gearbeitet werden muss.

Frauen wollen einen gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit, statt Minijob und Niedriglohn. Frauen verdienen bei gleichwertiger Arbeit rund 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Wirtschaft spart sich dabei Milliarden auf Kosten der Frauen. Ein gesetzlicher Mindestlohn, statt entwürdigender Hartz IV-Aufstockung ist unabdingbar. Wer arbeitet soll auch davon leben können. Gute Arbeit und reguläre Beschäftigung statt Befristung, unfreiwillige Teilzeit und Leiharbeit. Befristete Arbeitsverträge sind die Hintertür für niedrigere Löhne. Eine Frauenquote ist unumgänglich. Familienministerin Schröder lehnt diese derzeit noch ab, weil sie auf die Selbstregulation in den Firmen hofft.

Würde diese greifen, dann hätte man schon mehr Frauen in Spitzenpositionen. Volle gesellschaftliche Unterstützung bei der Gemeinschaftsaufgabe Familie, statt chronischer Unvereinbarkeit von Familie und Beruf ist gerade in Zeiten des Mangels an Fachkräften ein Missstand, der beseitigt werden muss. Für Frauen, insbesondere Familienfrauen, müssen soziale Sicherungssysteme geschaffen werden, damit sich Kindererziehungszeiten nicht mehr negativ auswirken. Dies sind nur einige Punkte, bei welchen die Benachteiligung der Frauen und deshalb auch der Familien sichtbar wird.

Nach den Kundgebungen am Stachus marschierten die Frauen gemeinsam zur Theresienwiese und zur Kongresshalle. Dort konnte man sich an verschiedenen Veranstaltungen und an Info-Ständen der Frauenliste Bayern e.V. über die aktuelle Situation der Frauen in unserer Gesellschaft informieren.

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